Während andere dies eher im Frühling haben, überkommt mich meist in der Herbstzeit das Bedürfnis, innerlich
und äusserlich, aufzuräumen und zu säubern. Es ist, als ob ich auf eine gewisse Weise möglichst 'leer' in diese heilig-dunkle Zeit hinein möchte, so dass ich offen für Neues sein und dieses in
mich aufnehmen kann. So ist es mir in diesem Jahr z.B. wichtig meinen Hausaltar auf den neusten Stand zu bringen, altes zu entfernen und in mich zu spüren, welche Symbole das Bewährte oder Neue
am besten repräsentieren. Natürlich wähle ich dafür Objekte, die diese Aspekte in ihrer möglichst 'heiligsten' Form darstellen, aber dies heisst nicht, dass es mir damit nur wohl sein soll,
sondern, dass ich mich damit auch konfrontiere. Ein ganzheitlicher Altar stellt nicht nur das Licht, sondern ebenso den Schatten dar, jene Facetten also, die in mir und um mich weitere Heilung
brauchen. Natürlich darf ein Hausaltar auch nur das Schöne spiegeln, da gibt es keine festen Regeln, aber ein authentischer 'Arbeits-Altar', der sollte möglichst alles abdecken.
All das gilt auch für das Innere, den inneren Altar. Die Frage wie authentisch ich bin, ob und wie ich auf
das Leben eingehen, ob ich mir meines Lichtes wie Schatten bewusst bin und mich auf diese einlassen kann - und anderes mehr. Ebenso zu welchen 'Kräften' ich Zugang habe oder Zuflucht nehme,
weltlicher wie spiritueller Art, ob diese aus dem Ego gewählt werden, oder ich mich mehr mit jenen verbinde, die angeboren sind und aus dem Selbst kommen. Das ist ein wichtiger Unterschied, denn
erstere zeigen sich überwiegend über den Geist und das Absteigende, zweitere über die Seele und das Aufsteigende. Erstere vermitteln uns anfänglich ein Gefühl, dass wir unabhängig sind und frei
wählen können, uns aus dem Ich mit jenen Kräften und Spirits verbinden wie verbünden können, zu denen wir uns hingezogen fühlen. Es ist das Luftelement und die Oberwelt, die verspielt und
unbeschwert sein wollen! Wenn hingegen das Selbst und die Seele erwacht, der Ruf der Erde und Unterwelt erfolgt, wird es etwas unmittelbarer und existenzieller .
Für mich persönlich ist dies auch wichtig in Verbindung mit der physikalischen Medialität zu verstehen, weil
dabei verschiedene 'Kräfte' und 'Spirits' angesprochen und ebenso bewegt werden. Aber niemals geht es dabei um gut oder schlecht, um richtig oder falsch, sondern um eine natürliche Entwicklung
die stattfindet. Normalerweise braucht es zuerst, bis zu einem gewissen Grad die Ausformung eines gesunden Egos, dabei bewegen wir uns überwiegend in einem 'geozentrischen Weltbild', dass sich
also die Welt um uns dreht. Wir wollen durch unser weltliches wie spirituelles Handeln Zuwendung und Aufmerksamkeit vom Aussen erhalten, im Zirkel von den Spirit-Kräften möglichst viel
(gewichtige) Informationen zur eigenen Person, auch sind (materialisierte) Geschenke erwünscht und gerne gesehen. Erwacht dann jedoch das Selbst, wechseln wir langsam zu einem 'heliozentrischem
Weltbild', dabei erleben wir einerseits, dass alles Wichtige für uns von Innen und von 'Gott' kommt, anderseits, dass wir Teil eines viel Grösseren sind.
Während wir bei der Entwicklung der Ego-Ich-Struktur vor allem uns selbst dienen, im Zirkel -
mental-physikalisch-medial - es möglichst zu unseren Gunsten und Bedingungen laufen soll, es ebenso vor allem um den eigenen Spass geht, ändert sich das unter dem Einfluss von Selbst und Seele.
Dabei entwickeln wir uns zu Diener:innen, Helfer:innen und Heiler:innen! Als Zirkel-Leiter:inn fängt man z.B. an, regelmässig für den Zirkel und seine Teilnehmer:innen zu beten, für Heilung wie
Entwicklung mit und in diesem, dass die Ergebnisse und Essenzen aus dem Zirkel-Geschehen auch in die Welt strömen mögen, etc. Man wird - auf gesunde Weise! - zum Diener am Zirkel, schafft im
Aussen möglichst gute Bedingungen für Mensch und Spirits, im Innen nutzt man Gebet wie Segen, um dem Zirkel aus dem Moment heraus benötigte Kräfte zuzuführen. Das ist für mich (spirituelle)
'Zirkelpflege', das was ich im vorletzten Artikel angetönt habe, um diesem Tiefe und Inhalt, auch um dem Geschehen eine heilsame und aufbauende Richtung zu geben.
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