Über Gedankenwelten, Geist und Seele - 3

Ich stand und stehe nun vor der Herausforderung, mich in einer 'Geisteswelt' zu bewegen, von der ich nicht weiss wie 'echt' und 'wahr' diese wirklich ist. Zuvor war es schon etwas einfacher als ich noch glaubte, dass die Welt die ich innerhalb von mir 'wahr-nehme' und ausserhalb von mir 'real-isiere', ganz allgemeingültig 'echt' und 'real' ist. Auch stellt sich mir die Frage, wie genau ich nun jene Informationen unterscheiden oder differenzieren kann, die allenfalls doch von 'äusseren' spirituellen Kräften kommen könnten? Aber noch wichtiger die Frage, wie denn jetzt ein Boden aussieht auf dem ich in mir bauen kann, ohne dass erneut alles zusammenbrechen muss? Als Antwort habe ich nur das, was ich als 'Seele' bezeichne.

Bei meinem inneren Forschen ist mir mit der Zeit etwas wichtiges aufgefallen, dass nämlich Seele und Geist auf gewisse Weise zwei verschiedene Sprachen sprechen. Der aufsteigende Energiefluss, der von unten gegen oben strömt und mit der Erde und Seele verbunden ist, drückt sich in der Reihenfolge 'Empfindung-Emotionen-Gedanken' aus. Der absteigende Energiefluss, der von oben gegen unten fliesst, mit dem Himmel und dem Geist verbunden ist, kommuniziert genau umgekehrt mit 'Gedanken-Emotionen-Empfindungen'. (So können zB meine Füsse und mein Unterleib nicht denken, aber sie können empfinden und fühlen, was wiederum in Bilder übersetzt werden kann.) Dies ist eine grobe Regel, aber sie bewährt sich!

 

Das Unten, die Unterwelt, das Untere Selbst oder die Seele, die lassen sich nicht 'denken', diese können nur 'unmittelbar' erfahren werden. Dies gilt auch für das ganze Wissen das in mir, meiner Seele und in meinem Körper natürlich 'eingeprägt' ist, sowie für all das Wissen das mir 'von unten' von der Erde zuströmt. Diese Art von Wissen kann nur im unmittelbaren Jetzt erfahren werden, ebenso gibt es im Gegensatz zu den 1000 möglichen 'Geist-Pfaden', hier nur einen einzigen 'Seelen-Pfad'. In diesem einen Seelen-Pfad ist alles enthalten, wegen was ich hier auf dieser Welt bin, all das was es braucht, damit ich mich als volles Menschen-Wesen entfalten kann. Und der Geist, der sollte eigentlich mein Partner auf diesem Pfad sein.

 

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Auch wenn ich mich immer wieder allgemein halte, so kann ich natürlich grundsätzlich nur aus mir heraus schliessen und beurteilen, hinzu kommt dann noch all das, was ich sonst im Äusseren beobachte und mitbekomme. Aber ob in oder ausserhalb von mir, ich kann nur so gut sehen und wahrnehmen, entsprechend meinem eigenen begrenzten, bzw. erweiterten Bewusstseinszustand. Jedoch da wo ich heute stehe, mitten in einer Wandlungsphase im Leben, bleibt mir nichts anderes als festzustellen, dass ich viele meiner Lebensjahre damit zugebracht habe, der 'falschen' Karotte nachzurennen. Ich habe mich getäuscht und habe mich täuschen lassen, von Feenstaub den ich im Aussen und nicht im Innen gesucht habe!

 

Ich bin zwar weit davon entfernt zu wissen oder zu verstehen, was genau es mit diesen äusseren Weltbildern auf sich hat und wie weit ihnen - abgesehen vom eigenen 'wahr-haben-wollen' -, eine reale und unabhängige Existenz zugestanden werden kann. Jedoch kann ich diese nun mehr als das erkennen was sie sind; nämlich Ideen und Vorstellungen, und die ich grossteils übernommen oder mir selbst geschaffen habe, um mir aus dem Alltag-Ich heraus ein Weltbild einzurichten. Somit dünkt es mich, ist genau genommen der Geist ein Form von Hilfsmittel mit dem ich mich einerseits im Aussen orientieren und bewegen, und anderseits eines, das mir folgend und aufbauend, als Stütze des Innen und der Seele dienen kann.

 

Für die Seele und so wie ich diese bis jetzt für mich erfassen kann, sind äussere (spirituelle) Welten und Wesenheiten aller Art, auf gewisse Weise zweitrangig. Diese sind nur dann von Bedeutung, wenn sie der Seele und der Selbst-Persönlichkeit authentisch dabei helfen, sich wahrhaftig zu entfalten und zu gedeihen. Zwar brauchen wir weiterhin all die 'äusseren' Geistes-Informationen um auf der Erde (über-)leben zu können, aber die geistigen Weltbilder werden ansonsten den seelischen Weltbilder Platz machen müssen. Der Geist ist dann auch nicht mehr das Werkzeug oder der Diener des Ego-Ich - auch nicht das Unbewusste -, sondern diese werden zu echten Partner und Wachstumshelfer der Seele und des Selbst-Ich.

 

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"Man erlangt umfassende Einsicht und Erleuchtung nicht, indem man sich nur das Licht vergegenwärtigt, sondern indem man ebenso in die Dunkelheit hinabsteigt und diese erforscht." R.W.S

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