Einige meiner Gedanken und Worte hier, dürften wohl nicht auf allgemeines (Ein-)Verständnis oder gar Wohlwollen stossen. Verständlich! Hätte ich mir
diese vor ein paar Jahre selbst erzählt, weiss ich nicht, ob ich diese schon hätte erfassen können. Es hat all die Irrungen und Wirrungen gebraucht, ebenso all das (innere) Suchen und Forschen,
dass ich nun überhaupt an diesem Punkt im Leben stehe. Nur indem ich - symbolisch gesprochen - auch tausend und einmal an die Wand gelaufen bin, mir x-mal den Kopf gestossen habe und immer wieder
alles anschauen oder hinterfragen musste, konnte ich zu diesen jetzigen Wahrnehmungen und Einsichten kommen. Aber ich vermute, es gibt sicher einfachere und leichtere Wege dafür.
Mittlerweile bin ich mir relativ sicher, dass der eigene Seelenpfad ein einfacher wäre, bzw. die Seele selbst, eigentlich Einfachheit und Natürlichkeit bevorzugt. Wie schon geschrieben und soweit ich es bisher beurteilen kann, gibt es für jeden von uns nur einen einzigen Seelen-Pfad und dieser ist ganz natürlich in uns drinnen angelegt. Dieser ganz und gar persönliche Pfad kann jedoch nur 'aufsteigend' erfasst werden, es ist nichts was gedacht oder ausgedacht werden kann und das sich 'absteigend' offenbart. Selbst wenn mir dieser von Menschen oder Spirits über das 'Aussen' vermittelt werden würde, komme ich trotzdem nicht darum herum, mich diesem (zuerst) vom 'Innen' her zu öffnen. Es ist also nichts das 'gemacht' werden kann!
Während der Geist dem männlichen aktiven Prinzip zuzuordnen ist, dem Pfad des WERDEN, ist die Seele ihrem Wesen nach von weiblicher Natur und kann
nur über den Pfad des SEIN erfasst werden. Damit dies möglich ist, muss der Geist jeweils vorübergehend schweigen und still werden, ebenfalls muss man für den jeweiligen Moment alle bisherigen
Vorstellungen und Ansichten hintenanstellen können. Die Seele kann nur über LOSLASSEN, ZULASSEN und EINLASSEN erreicht werden, auch HINGABE ist ein gutes und passendes Wort. Ausserdem liebt und
braucht die Seele EHRLICHKEIT sich selbst als Mensch gegenüber, denn diese holt alles an die Oberfläche, genau so wie es wirklich ist. Sie bringt also ein IST-Zustand hervor.
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Es steht ausser Frage, dass mir das Wissen aus den esoterischen und spirituellen Bereichen dabei geholfen hat, weiter und offener zu denken.
Ebenfalls hat mich dieses dabei unterstützt, dass ich verschiedene Erlebnisse in meinem Leben besser einordnen konnte, auch wenn es bisher nur in einem theoretischen Modell ist. Andere Dinge
hätte ich mir jedoch ersparen können, denn diese haben meine Sinne vernebelt und ich habe eine gesunde Natürlichkeit sowie Bodenständigkeit verloren (was zu den Fallen des Geistes gehört). Ganz
anders die Seele, die sich durch Einfachheit und Natürlichkeit hervortut, die wahrhaftig 'In-Kontakt-ist' und sich entsprechend ausdrücken möchte. Ich wäre froh, hätte ich das früher
gewusst!
Die Seele lebt einzig im JETZT, und ist nur im SEIN und in der UNMITTELBARKEIT erfahrbar - ich kann es in direkten Worten nicht anders beschreiben! Aber in der Erfahrung selbst eröffnet sich daraus heraus eine innere Welt, die wahrhaftig wir selbst sind (SEIN), und erleben eine unmittelbare Werdung (WERDEN) wie wir sie schon immer gesucht haben. Warum es aber genau so ist, das vermag ich nicht zu sagen, das geht bisher noch weit über mich hinaus, ich vermag einzig aus dem zu schöpfen, wie ich es in mir drinnen vorfinde. Es ist jedoch ein Pfad der zuerst in die 'Tiefe' führt und erst dann in die 'Höhe', so wie es das 'Unten' immer als Fundament braucht, damit das 'Oben' folgend darauf aufbauen kann.
Dieser Seelen-Pfad ist etwas anspruchsvoller, als sich nur in (esoterische) Geistes-Höhen zu schwingen, aber man braucht sich nicht davor zu
fürchten, auch wenn es ein Pfad in das innere Dunkle und Unbekannte ist. Es ist ja das wahrlich Verrückte, dass man teils glaubt mit dem 'Geist-Pfad' auf einem 'Licht-Pfad' zu sein, aber ohne
mehr wahrzunehmen, dass es oft einer von 'Abstand' und 'Nicht-in-Kontakt-sein' ist. Beim Schwerpunkt auf den Geist und dem Aussen, geht es (unbewusst) gerne um Kontrolle oder Führung, im
Gegensatz zum Pfad der Seele und Hingabe. Bei diesem geht es mehr um VERTRAUEN, NÄHE und INTIMITÄT, um das Einlassen auf sein wahres SELBST, sowie das Zulassen des natürlichen
WISSENS.
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