Schon wieder 2 Monate vergangen, seit ich etwas zum
Zirkel-Geschehen geschrieben habe. Leider mussten wir ein paar wenige Male den Zirkel ausfallen lassen, weil es mir einerseits gesundheitlich nicht so gut gegangen ist, anderseits ist das
Badezimmer völlig rausgerissen und umgebaut worden, so dass wir nicht in den Zirkelraum konnten. Aber das heisst nicht, dass zwischenzeitlich nichts geschehen ist, sondern der Prozess geht in mir
immer weiter, ich unter anderem das Thema auch regelmässig 'besinniere' und 'bemeditiere'. ..... Diese Form der Medialität ist für mich persönlich wirklich ein Glücksfall, denn ich kann sie zum
einen vollständig mit all meinen anderen Interessensgebieten verbinden. Zum anderen passt sie sich natürlich an, sie ist nichts fremdes das ich aus einer anderen Kultur übernehmen und überstülpen
muss, sondern in der Grundform ist sie neutral und universell. Und obwohl das Ergebnis natürlich wichtig ist und sich dieses immer weiter entwickeln kann, ist für mich der Weg dorthin ebenfalls
von sehr grossem Interesse. Von daher glaube ich persönlich, dass der Weg der 'physikalischen Medialität', ebenso auch ein 'spiritueller Pfad' ist oder werden kann.
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Da wir ausserdem das Glück hatten, in den letzten
Jahren einigen physikalischen Medien zu begegnen und mit ihnen in Séancen zu sitzen sowie an ihren Welt- und Vorstellungsbildern teilzunehmen, hat uns das ein weites Feld eröffnet. Dafür bin ich
wirklich sehr dankbar, denn hätte ich einem mehr 'traditionell-spiritistischem' Weg folgen müssen, dann würde mich das unweigerlich einschränken und beengen. Aber das alles noch mit spezifischen
Berichten aus anderen Kulturen und Bräuchen ergänzt, erweisst sich nun mittlerweile die physikalische Medialität als bunter Blumenstrauss mit vielen (möglichen) Farben und Düften. Ich glaube aber
auch, und will ich das Thema möglichst umfassend ausschöpfen, dass die 'äussere' Entwicklung des Zirkels, von der 'inneren' Entwicklung des Mediums abhängig ist, bzw. viel damit zu tun hat.
Natürlich auch mit dem ganzen Zirkel als solches und wie sehr jede/r einzelne TeilnehmerIn sich eingeben, sowie persönlich mitreifen und wachsen kann. Aber vor allem wenn man aktiv die mehr
'animistische' Seite des physikalisch-medialen Prozesses miteinbezieht, kann das Medium sehr wohl ganz bewusst einiges zum Ganzen beitragen.
Sonst jedoch ist der Ausgangspunkt eigentlich nur ein völlig abgedunkelter Raum, sowie eine bewusste Absicht, ab dann steht ein weites und offenes Feld zur Verfügung, dessen Grenzen es zu erforschen und auszuloten gilt. Dessen war ich mir zu den Anfangszeiten leider noch viel zu wenig gewahr, alles war komplizierter und umständlicher, niemand wusste so recht wie es anzugehen ist und Meinungen sowie Vorstellungen gab es deren viele. Das Problem für mich aus heutiger Sicht war, dass es zu viele theoretische Weltbilder gibt mit denen man sich identifiziert, anderseits zu wenig mit seinem inneren Selbst verbunden ist um direktes Wissen zu erfahren. Denn wäre das der Fall, dann würde es gewisse Diskussionen gar nicht geben, man wäre sich seines 'unmittelbaren Wissens' sowie seines direkten Urgrundes gewahr, und alles andere könnte man als offenes Feld (be)stehen lassen. Daraus heraus, kann sich dann sowohl die 'animistische' wie 'spiritistische' Seite der physikalischen Medialität als kreativer Prozess entfalten. Aber nicht nur das, sondern auf diese Weise haben auch ALLE 'Kräfte' und 'Spirits' die Möglichkeit - die die drei Welten bewohnen - sich zu zeigen und manifestieren.
Das ist etwas, für das ich ziemlich lange gebraucht habe um es für mich zu verstehen und vor allem auch, um es innerlich wahrnehmen zu können. Es war mir zuvor nicht immer möglich, die verschiedenen Blickwinkel sowie Vorgehensweisen der unterschiedlichen (physikalischen) Medien, in ein für mich verständliches Bild zusammenzufügen. Aber schlussendlich erwies es sich als ziemlich logisch und hat sich in mein eigenes Erfahrungssystem einfügen können, dessen Basis ebenso für meinen normalen wie spirituellen Alltag gilt. Damit konnte ich auch einen gewissen Konflikt in mir lösen, der zwischen der 'animistischen' und 'aufsteigenden', wie der 'spiritistischen' und 'absteigenden' Kraft-Ebene entstanden ist. Aber ich musste mich zuerst durch beide Schichten hindurcharbeiten sowie hindurchmeditieren, so dass aus einem entweder-oder, dann ein sowohl-als-auch werden konnte. So ist es mir nun leichter möglich, mich zwischen den verschiedenen Ebenen zu bewegen, und vor allem diese auch 'kreativ' und 'künstlerisch' zu nutzen. Aber es braucht ein Gewahrsein dafür, wann der Moment des Aktivsein angebracht ist (männlich), oder wann es um das Geschehenlassen geht (weiblich).
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Ich habe gesagt-geschrieben, dass ich den
physikalisch-medialen Weg, mittlerweile auch als 'spirituellen' Pfad sehe, aber die bessere Formulierung wäre, als einen 'psycho-spirituellen' Pfad. Ein Teil dieses Pfades besteht in der
'äusseren' Entwicklung der Phänomene, in den 'inneren' Anteilen geht es dabei um die Reifung der Persönlichkeiten (Medium, Sitzer, Zirkel-TeilnehmerInnen). Für mich ist es ausgeschlossen, dass im
Kontakt und in der Präsenz von 'spirituellen' Seelen- und Geist-Kräften, dies nicht auch etwas mit dem Zirkel macht. Dabei sagt aber die Quantität (Phänomene), nichts über die mögliche Qualität
(Reifung) aus! Über das habe ich mir in der letzten Zeit so einige Gedanken gemacht und dem sehr nachgespürt, mich ebenso gefragt, wie ich das genau fassen und differenzieren kann. Denn in den
bald 40 Jahren eigenem spirituellem Weg, sind mir viele Vorstellungsbilder und Ansichten begegnet, die unter dem Strich aber eher zurückhaltend angesehen werden müssen. Fast alle diese Bilder
waren und sind dem Zeitgeist, sowie spirituellen Modewellen unterworfen, so dass ich diese mittlerweile distanziert betrachte. Wie kann ich also meine eigene Orientierung
finden?
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