Eine Einzelessenz ist eine Einzelessenz und wirkt entsprechend ihres Mittelbildes, sobald aber in einer Mischung zwei und mehr Blüten vorkommen, dann ist nichts mehr gleich und etwas Neues kommt dabei heraus. Es wäre schön, wenn in einer Mischung jede Blüte einzeln und in ihrem vollen Mittelbild in einem Menschen wirken würde wie als Einzelessenz, die Erfahrung aber zeigt, dass dies nicht der Fall ist. Sondern jede Mischung erschafft etwas einzigartig Neues und es lässt sich nicht im Voraus sagen, ob es das sein wird was man sich vorgestellt hat, oder etwas ganz anderes heraus kommt.
Das ist einer der weiteren Gründe wieso ich mit möglichst wenig Essenzen arbeiten, bei mir selbst wie bei anderen. Je weniger Blüten gleichzeitig 'im Spiel' sind, desto besser und leichter lässt sich beurteilen, was da genau am wirken ist und welche Art von Wirkung hervor gebracht wird. Z.B. hat mir die Arbeit mit mir selbst gezeigt, dass in einer Mischung eine Essenz immer das 'Kommando' übernimmt und in der Wirkung hervorsticht. Im schlimmsten Fall führte das dazu, dass sie fast den ganzen Raum einnahm und von anderen Essenzen, die mich im Moment auch wichtig dünkten, nichts oder kaum etwas zu spüren war.
In solchen Fällen wäre man schnell versucht eine Pauschalaussage zu machen, im Sinne von: der Körper und die Seele nimmt sich das was sie am dringendsten brauchen. Aber das glaube ich nicht und bestätigt nicht meine Erfahrung, es ist wohl eher so, dass der 'Stärkere' gewinnt! Somit aber kann es geschehen, dass man sich eine scheinbar gute Blüten-Mischung macht, diese dann aber nicht die gewünschte Wirkung hervor bringt. Oftmals favoritisiert man so oder so eine bestimmte Essenz in der Mischung, erhofft sich von dieser ein gutes Ergebnis, dann aber geschieht nicht viel. Es kann somit sehr wohl sein, dass dieser Favorit in der Mischung von einer anderen Essenz dominiert und nicht, oder zuwenig zur Geltung kommen wird.
Ich bin mir bewusst - siehe der letzte Artikel -, dass ich es damit noch etwas komplexer mache, aber es liegt mir daran, langjährige Erfahrungen zu teilen die dann hilfreich werden könnten, wenn scheinbar passende Mischungen bei Klienten einfach nicht anschlagen. Ich selbst konzentriere mich dann bei mir und meinen Klienten immer auf das Wesentliche, das was am Meisten hervorsticht und benutze wie schon gesagt, nur eine Essenz, zwei, allerhöchsten drei Blüten. Dann beobachte ich zusammen mit dem Klienten was geschieht, wie es geschieht und bin gerne bereit, weitere Anpassungen vorzunehmen. Manchmal muss man tatsächlich etwas experimentieren bis man eine Mischung hat, die das an Wirkung hervorbringt, was man sich erwünscht, bzw. der Klient.