MERLIN'S ZIRKEL - 11

Es ist erfreulich, dass die physikalische Medialität erneut zurückgekehrt ist, nachdem diese (öffentlich) fast vollständig verschwunden war, ebenso als ausgestorben und für die heutige Zeit als spiritistisches Relikt galt. Und jetzt haben wir mit dieser gar eine weitere spirituelle Modeerscheinung! Die Leute flippen darauf und gefühlt jede dritte esoterisch-medial-interessierte Person, möchte nach Möglichkeit an einer Séance teilnehmen und/ oder gar Teil eines physikalischen Zirkel werden. Für das bringe ich viel Verständnis auf, schliesslich ging und geht es mir nicht anders. Aber es dünkt mich doch, dass dabei völlig unterschätzt wird, wieviel Einsatz und persönliche Hingabe, z.B. solch ein physikalisch-medialer Weg (und Zirkel) mit sich bringt. Denn wenn man diesen wirklich mit Tiefe und Substanz gehen möchte, dann bedeutet das einige Arbeit und persönliches Heranreifen - so wie bei jedem anderen spirituellen Weg. Dabei sind die physikalischen Phänomene das Sahnehäubchen auf der Torte, aber gehen tut es im Hinter-/Untergrund um vieles mehr.

Für mich als äusserer vor allem aber innerer Forschender, bringt u.a. dieses Durchdringen der Hinter- und Untergründe viel Freude und positive Spannung mit sich, jedoch auch innerer Schmerz, weil ich vieles davon alleine machen muss und nicht teilen kann. Das ist nicht immer leicht für mich, auch nicht im Zirkel, einerseits zu sehen, dass ich andere überfordere, anderseits zu erleben, dass es dafür gar kein oder kaum Interesse gibt. Schön wäre es auch, all das in einer Beziehung teilen zu können, das ist aber ebenso nicht der Fall, so dass ich mich oft mit allem (sehr) einsam fühle. All das hält mich zwar nicht auf, meinen Weg kraftvoll weiter zu gehen und mich davon nicht aufhalten zu lassen, aber ist eine Schattenseite zum Thema, die ich bisher ebenfalls noch nirgends erwähnt gefunden habe. Aber da es ein zutiefst menschlicher Aspekt ist, gehe ich einmal davon aus, dass ich damit nicht alleine bin auf einem solchen Weg und so etwas ausgehalten werden können muss. Solche Dinge sind dann, die wichtigen Lern-Nebenbaustellen zum Haupt-Thema!

 

Dabei geht es dann nicht darum, solches zu verdrängen oder wegzustecken, sondern dies ist Teil der persönlichen Entwicklung und hat aus meiner Sicht seinen Grund, wieso sich im Moment genau 'das' zeigt sowie bemerkbar macht. Aus meinen nun über 35-jährigen Erfahrungen mit den psychologisch-sensitiv-medialen Prozessen, bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass ich als 'Medium' meist nur soweit für die spirituellen Welt brauchbar bin, entsprechend meiner eigenen menschlichen, weltlichen wie spirituellen Reife. Dort wo ich selbst nicht 'offen' und 'weit' bin, 'geheilt' oder 'gewachsen', dort kommt auch nichts durch und entsprechende Themenbereiche, unterliegen einer Beschränkung. Daran ändern oft auch Trancezustände nicht viel, weil sie der gleichen Problematik unterliegen, darum finde ich es um so wichtiger, dass man sich im Alltag um eigenes Reifen bemüht. Das kommt dann nicht nur mir selbst zugute, sondern auch den ganzen 'Kräften' und 'Spirits', die ganz natürlich mit mir verbunden sind und ebenfalls nach Ausdruck suchen.

 

Wenn ich dann in den Zirkel gehe und mich dort eingebe, dann gebe ich mich möglichst der 'spiritistische Seite' hin, beobachte und lerne, lasse mich berühren und bewegen. Zwar bringe ich meinen 'animistischen Boden' mit, dehne diesen anfänglich im Zirkel-Raum auch aus, einfach weil es Freude macht und Kraft mit sich bringt, dann aber lasse ich los. Man könnte symbolisch ausgedrückt sagen, dass ich im Zirkel-Geschehen auf bewusster Ebene 1/4 Animismus einbringe sowie 3/4 Spiritismus und Hingabe. In meinem Alltag ist es dann umgekehrt, da sind es dann 3/4 Animismus und aktive Handlung, während 1/4 der Spiritismus ausmacht. In Wahrheit ist es natürlich etwas komplexer und fliessender, aber ich möchte auf diese Weise ein Eindruck geben von meinem Wirken. Es ist ja nicht so, dass wir nur oder ausschliesslich vom Gutwill einer 'geistigen Welt' abhängig sind, sondern auch selbst aktiv am eigenen Wachstumsprozess mitgestalten können - Sein und Werden bedingen einander! Aber darüber schreibe ich in nächsten Texten etwas mehr.

 

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"Man erlangt umfassende Einsicht und Erleuchtung nicht, indem man sich nur das Licht vergegenwärtigt, sondern indem man ebenso in die Dunkelheit hinabsteigt und diese erforscht." R.W.S

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