Im Laufe der letzten Jahre, habe ich immer wieder einmal die Vorstellung vernommen, dass ‘Physikalische Medien’ so etwas wie ‘(Neo-)Schamanen’ sein
sollen. Das ist ein Gedankenbild das ich einerseits begrüsse, anderseits auch Vorbehalte habe! Warum? Begrüssen tue ich es darum, weil es für die heutige Zeit wichtig wird, trotzdem sind es
zuerst einmal einfach zwei verschiedene Fähigkeiten und Weltbilder - auf der einen Seite die physikalische Medialität, auf der anderen Seite jene des Schamanentum. Grundsätzlich habe ich keinen
Zweifel, dass beides in einer Person zusammenkommen und praktiziert wie gelebt werden kann. Aber ein Schamane ist - oder wird - nicht automatisch auch ein physikalisches Medium, genauso wenig
sind alle Personen gleich Schamanen, nur weil sie mit Trance und Verstorbenen arbeiten. Das muss man zuerst einfach einmal klar trennen und differenzieren!
Ich selbst bin kein Experte, weder in die eine noch in die andere Richtung, aber ich habe doch so einige Erfahrung in beiden Welten. Mit dem
Schamanismus bin ich vor über 25 Jahren in Kontakt gekommen, habe an Veranstaltungen, Ritualen und Zeremonien verschiedenster Richtungen teilgenommen, 2 mal deswegen andere Länder und Leute
besucht, Initiationen erhalten, Literatur studiert, an Visionssuchen teilgenommen, und einiges anderes mehr. Aber das macht mich nicht automatisch zu einem Schamanen, das macht mich zuerst
einmal nur zu einem Interessierten und Praktizierenden, denn zwischen ‘Werden’ und ‘Sein’ besteht ein grosser Unterschied. Der ‘werdende Praktikant’ – abgesehen vom gemeinsamen schamanischen
Weltbild -, bewegt sich überwiegend in der Mittel- und Oberwelt, während der ‘seiende Schamane’ zusätzlich an die Unterwelt angebunden ist.
Auf das Risiko mich in die Nesseln zu setzen, wage ich zu behaupten, dass auch die ‘Neo-Schamanen’ überwiegend ‘Oberweltler’ sind und damit die
‘Unterwelt’, zumeist nur mit den Werkzeugen des Geistes bereisen können (Werden). Dies wiederum überschneidet sich in der physikalischen Medialität teils mit den ‘Spiritisten’, die zwar oft
sehr ausgeformte ‘geistige’ Weltbilder und Werkzeuge haben, aber sich meist nur in der ‘Mittel- wie Oberwelt’ bewegen. Daran ist auch in beiden Fällen nichts Falsches, beide Sichtweisen
können sich gar gegenseitig nähren und ergänzen, sind aber in ihrem Ursprung zwei verschiedene Dinge, auch wenn es Überschneidungen gibt. Ebenso darf es nicht mit jenen (echten) ‘Schamanen’
und ‘Animisten’ verwechselt werden, die auf 'seelische' Weise mit den ‘Unteren Welten’ verbunden sind (Sein) und aus diesen leben, schöpfen und praktizieren.
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Um etwas ein Gefühl für das Thema des Schamanismus zu bekommen, kann ich die Bücher von Joan Halifax empfehlen ‘Die andere Wirklichkeit der
Schamanen’, sowie ‘Schamanen, Zauberer, Medizinmänner, Heiler’. Diese Bücher sind antiquarisch – zB Amazon - noch leicht erhältlich und geben einen guten wie vielfältigen Einblick in das
Thema.
Eine umfassende Einführung wie Definition zum Neo-Schamanismus: Link
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