Man könnte aus meinen Worten vielleicht herauslesen, dass ich den Kopf und den Geist, das Oben und das Aussen, eher abwerte. Aber dies ist in keiner Weise der Fall! Das was ich suche ist jedoch deren wahrer Platz, entsprechend ihrer Ordnung und angestammten Funktion. Denn nur weil die Krone eines Baumes an oberster Stelle sitzt, heisst das nicht gleichzeitig, dass sie damit 'das Höchste' ist. Dasselbe gilt auch für den Kopf und Geist, es kann aber sehr wohl zu einer Überbewertung derselbigen kommen. Dies geschieht besonders leicht, wenn es noch nicht zu einer genügend starken, wie fühlbaren Rückverbindung zur eigenen Seele gekommen ist.
Die Funktionen und Möglichkeiten des Kopfes/Geistes sind wohl immer dieselben, aber nicht deren Einordnung
wie Anwendung in einem persönlichen Bezugssystem. Und wenn ein bewusster Zugang zur Unterwelt/Seele fehlt, kommt es stattdessen zu einer stärkeren (Ersatz-)Anbindung an den Geist wie an das
Ego-Ich. Das ist auch nicht falsch, sondern ist eigentlich eine folgennahe Reaktion, da Ego-Ich und Geist auf natürliche Weise im 'absteigenden Energiefluss' verbunden sind. Erst mit der
Annäherung an die Seele, kommt es dann auch zu einer vertieften Erfahrung des Selbst - die wiederum beide mit dem 'aufsteigenden Energiefluss' verknüpft sind.
Und erst ab dann wird es möglich sein, dass man dem Oben wie dem Unten seinen vorgesehenen Platz in sich
geben kann, zuvor ist das auf angemessene Weise gar nicht möglich. Der Geist wird dann z.B. immer noch seinem Schöpferpotenzial nachkommen können, aber er tut es auch im Dienste der Seele, weil
er seine eigene Wurzel (an-)erkennt. Das Ego-Ich wird folgend ebenso zurücktreten, weil es das Selbst als 'höheren Bruder' wie 'tiefere Schwester' erfassen kann und seinen Platz teilen wird. Aber
all dies sind Prozesse, die sich in einem achtsamen Einlassen auf den Körper wie dem Innen, sowie mit etwas Meditation, natürlich ergeben werden.
Die Identifikation ist dann auch nicht mehr einseitig oder beschränkt 'Ich denke, also bin ich!' (Kopf).
Nicht mehr 'Ich fühle, also bin ich!'(Herz). Ebenfalls nicht 'Ich empfinde, also bin ich!'(Bauch). Sondern sie alle sind Potenziale die über den Körper wie das eigene Wesen erlebt werden können.
Es sind dies angelegte innere 'Anlagen' wie 'Werkzeuge', um sich immer weiter in einem umfassenden 'ICH BIN' zu erfahren. Aber dafür ist es unabdingbar, sich ausgewogen dem Geist wie aber auch
der Seele zu öffnen, um dann zwischen Unterwelt/Erde wie Himmel/Oberwelt, als Mensch - in seiner Ganzheit - in der Mittelwelt heranreifen zu können.
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