Zirkelarbeit - äussere und innere Bewegungen 2

Für mich geht es mittlerweile in jene Richtung, dass ich nach vielen Jahren des Suchens und Lernens nun in ein Alter gekommen bin, bei dem ich einerseits all das Erlebte und Erfahrene Revue passieren lassen, anderseits aber auch noch einmal genau unter die Lupe nehmen kann. Und ich bin froh das einigermassen in Ruhe machen zu können, dabei niemandem genügen muss, sondern nur achtsam den inneren und äusseren Kräften zu folgen brauche. Einerseits treibt mich dabei mein eigenes Wachsen und das Forschen an, aber ebenso das Geschehen in der Welt und was mein kleiner Beitrag sein könnte, zu mehr Heilung und Bewusstseinsöffnung. Erstaunlicherweise stellt sich mein Lebensrucksack mit wachsendem Alter als meine Ressource heraus, bzw. das was ich aus dieser Last heraushole. Z.B. war vor 30 Jahren die Inanspruchnahme von Therapie mit äusserster Scham verbunden, aber genau dies hat mir mit der Zeit, eine bodenständige Basis in psychischer Achtsamkeit verschafft. Wiederum transpersonale Psychologie, Spiritismus, Schamanentum & Co., haben meinen Blickwinkel geweitet und mich erkennen lassen, dass ich und die Welt weit mehr sind.

 

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Es gibt da ja diese Auseinandersetzung zwischen Glauben und Wissen - eine recht wichtige Auseinandersetzung dünkt mich! Jedoch wer glaubt, mein oftmals nur zu wissen, oder erlangt mit der Zeit tatsächlich Wissen. Oder wer meint zu wissen, muss manchmal erfahren, dass er nur geglaubt hat, oder anderseits dann dadurch Glauben erfährt. Es ist somit nicht immer so einfach, wie man es vielleicht gerne hätte und mich lehrt das Leben, dass da nur Achtsamkeit und geduldige Betrachtung hilft. Aber diese Auseinandersetzung fängt (unbewusst) schon mit ganz klein an, denn zumeist werden wir in eine bestimmte Kultur mit eigenen Vorstellungs- sowie allgemeinen Weltbildern hineingeboren. Jedoch in vielen anderen Ländern, gibt es völlig andere Traditionen und Bilder über das weltliche oder spirituelle Leben. Aber zumeist sind es erst einmal nur 'Glaubens-Vorstellungen', trotzdem richten wir unser ganzes Leben danach aus, weil wir uns mit diesen mentalen Welten so stark (über-)identifizieren. Sind sie damit aber echt und real, oder repräsentieren sie die Wahrheit? Anderseits gäbe es auch die Möglichkeit, aus dem Leben und der Spiritualität eine 'Erfahrungs-Wissen-Schaft' zu machen!

 

So habe ich z.B. die letzten Monate damit verbracht, verschiedene Artikel und Bücher zu lesen die das Thema 'Trance' behandeln, die unterschiedlichen Ausdrucksweisen die es dazu gibt, auch je nach Kultur und Glaubensrichtung. Aber ebenso Trance-Variationen bei uns und wie sich diese bei den verschiedenen Medien zeigen und durch deren bevorzugtes (selbst gestaltetes) Weltbild ausdrücken. Dabei gehen diese meist von einem bestimmten spirituellen Vorstellungsgebäude aus und das sie als 'wahr' und 'real' erachten, obwohl dieses oft nur auf Willkür, bzw. Willkürlichkeit beruht. Es geht mir jedoch nicht um die Frage, ob dies nun 'richtig' oder 'falsch' ist, sondern es geht mir persönlich um die Gewahrheit dieses Prozesses und ob ich entsprechend (wach) damit umgehen kann. Das Problem für mich ist, dass man sehr schnell einmal ein Gefangener seines eigenen Glaubenssystems werden kann, gleich ob weltlich oder spirituell. Extreme Formen sehen wir bei religiösen Fanatikern, aber ebenso wenn es um Ernährung, Umweltschutz und ähnliches mehr geht. Aber dies gilt für alle 'Bilder' die wir bevorzugen und die dann unser Leben, wie auch eine spirituelle Zirkelarbeit gestalten.

 

Ich darf gar nicht daran denken, wie viele verschiedene Vorstellungsbilder die letzten Jahre in unserem physikalisch-medialen Zirkel schon aufeinandergetroffen sind und auch für ein paar Spannungen gesorgt haben. Diese Erinnerungen erzeugen in mir heute noch Bauchgrimmen, aber dabei hat sich nur zu deutlich der Unterschied zwischen 'Glauben' und 'Wissen' gezeigt! Aber es hat mich einiges gelehrt - so ist mittlerweile aus einem anfänglichen 'Experimental-Zirkel', mehr ein 'Entwicklungszirkel' (für Mensch und physikalische Medialität) entstanden. Und dabei interessiert mich nicht nur das 'Aussen-Herum', sondern auch das 'Innen-Herum' und u.a. die Frage, wie sehr die sogenannte 'Spirits' und 'Kräfte' Einfluss auf die Innenwelten nehmen können. Dies bedingt aber grundsätzlich, dass ich bereit bin bisher Geglaubtes loszulassen oder zumindest teils anzuerkennen, dass ich eigentlich ein Nicht-Wissender bin und mich bisher, überwiegend in persönlichen sowie bevorzugten Vorstellungswelten bewegt habe. Dies wiederum könnte zur Folge haben, dass sich u.U. eine zu enge 'animistische' wie 'spiritistische' Sicht- und Vorgehensweise, unweigerlich wandeln oder entwickeln müsste.

 

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Ob nun Verstorbene 'kanalisiert' werden, aufgestiegene Meister, Ausserirdische, Naturgeister, mythologische Wesen, Seelenanteile, Inkarnationspersönlichkeiten oder anderes mehr, für mich persönlich zählen drei Punkte: 1. Erweisst sich das Vermittelte als greifbare äussere und/oder innere Tatsache/Wahrheit? 2. Führt es zu einer deutlichen äusseren und/oder inneren Reifung/Entfaltung der Person? 3. All das nicht nur 'Aussen-Herum', sondern ebenso 'Innen-Herum', nicht nur von/im 'Oben', sondern auch von/im 'Unten'? ...... Fehlt jedoch einer dieser Punkte und wird nicht wirklich abgedeckt, bin ich eher vorsichtig und zurückhaltend, dann stimmt entweder etwas mit der Quelle und/oder dem Kanal nicht. Dies mag vielleicht anspruchsvoll klingen, aber ist für mich als Folge meiner Jahre in Kontakt mit diesen Themen erwachsen! Denn zu häufig habe ich erlebt, dass 'Channelings' in ihrem unterschiedlichen Ausdruck idealisiert werden, nur weil diese angeblich aus 'spirituellen' oder 'entwickelteren' Ebenen stammen sollen. Aber eher das Gegenteil ist der Fall, denn wenn etwas nicht wirklich 'tiefe' Erde/Seele hat, kann kein ausgewogener 'hoher' Himmel/Geist hervorgebracht werden.

 

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"Man erlangt umfassende Einsicht und Erleuchtung nicht, indem man sich nur das Licht vergegenwärtigt, sondern indem man ebenso in die Dunkelheit hinabsteigt und diese erforscht." R.W.S

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