3. Januar 2021. Auf unserem ersten Neujahrsspaziergang, habe ich einen rötlichen Stein mit zwei weissen Streifen gefunden. Dieser lag in Ufernähe im Wasser des Rheins, rund um ihn war alles voller Algen, während er selbst fast völlig sauber gewesen und dadurch regelrecht herausgestochen ist. Diesen Stein habe ich nun ‘rituell’ zu meinem Jahresstein gemacht und den ich nun immer auf mir trage. Wenn ich ihn spüre oder durch die Finger gleiten lasse, soll er mich daran erinnern an all jene Dinge zu denken, die ich in diesem neuen Jahr verwirklicht sehen möchte. Aber ebenso soll er mich nicht vergessen lassen, sowohl gut und schwierig wie Freude und Schmerz, gleich zu behandeln und mich mit beidem auseinanderzusetzen.
Ich glaube daran und das Leben lehrt mich das, dass es hilfreich ist einen Fokus zu haben für erwünschte Dinge. Anderseits besteht das Leben nicht nur aus Licht, sondern ebenso aus Schatten und ein mutiges und authentisches Leben bedeutet, sich mit beiden Aspekten – auf möglichst gute Weise – zu konfrontieren. Das Ziel ist, sich auf das erhabenste Heilige einlassen, sich aber ebenso dem schmerzlichst Abgründigen öffnen zu können. Beides ist herausfordernd und beides braucht Geduld! Aber das heisst es u.a. für mich mit dem Leben wahrhaftig ‘in-Kontakt-sein’, und indem ich lerne möglichst auf eine natürliche und einfache Weise, auf beide Seiten einzugehen, und einen für mich guten Umgang mit diesen zu finden.
So glaube ich auch nicht, dass es damit gemacht ist sich ausschliesslich auf das Positive zu konzentrieren, um damit eigene wie weltliche Probleme vollständig zu lösen. Zweifellos ist eine positive Grundausrichtung wichtig, will man einen ‘bejahenden’ Weg gehen! Aber wir leben in einer Polarität und will ich etwas ausgewogen angehen, dann muss ich immer beide Pole beachten und somit lernen, mich auf ALLES ‘einzulassen’. Ich werde sonst nicht fähig sein, mich den inneren wie äusseren Problemen und Herausforderungen wirklich zu stellen! Ebenso wird man sich auch immer wieder gegen das eigene Unterbewusste und untere Selbst stellen, um gegen all jene Schatten anzukämpfen, die aus der eigenen Geschichte wie jene der Vorfahren hochkommen, sowie diejenigen die aus dem Kollektiv auftauchen.
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