Wintersonnwende-Rauhnächte 1-1

Am 20. Dezember in diesem Jahr, haben wir uns das letzte Mal im Zirkel getroffen. Zuerst sind wir ganz normal und wie sonst in völliger Dunkelheit füreinander gesessen, hinterher haben wir passend zur Jahreszeit ein kleines Licht-Ritual gemacht und dann zusammen 'gewichtelt'(Geschenke ausgetauscht). Diesen physikalisch-medialen Zirkel gibt es nun seit gut 3 Jahren und über diese Zeit hat er sich immer weiter entwickelt, so wie die Menschen darin und damit. Noch immer sind drei der Gründungsmitglieder mit dabei, wobei aber eines davon seit einer gewisser Zeit nicht mehr für die physikalische Medialität sitzt, sondern als Beisitzerin mitmacht und neuerdings Musik und Licht bedient. Nachdem es etwas länger gedauert hat, haben wir nun ausserdem - ebenfalls seit einiger Zeit - ein weiteres festes Mitglied im Zirkel, und wünschen uns für das kommende Jahr nun noch eine/n weitere/n BeisitzerIn. Und diese/r ist auch nicht einfach nur da um mitzusitzen und um ausschliesslich zu geben, sondern der Zirkel ist (mittlerweile) so aufgebaut und ausgerichtet, dass der erste Ausgangspunkt und Fokus, das Sitzen in der Dunkelheit und mit den Kräften und Spirits ist.

 

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Wintersonnwende-Ritual-Dekoration
Wintersonnwende-Ritual-Dekoration

Schon an anderer Stelle habe ich einmal geschrieben, dass ich zwischenzeitlich nicht einfach nur in den Zirkelraum gehe um diesen für die physikalische Medialität vorzubereiten, sondern ich gehe mit dem Fokus hin einen Begegnungsort aufzubauen. Ich schaffe dort eine Art von Höhle die in 'ewiger Dunkelheit' liegt, sozusagen und symbolisch-passend zur Jahreszeit formuliert, einen Ort wo immer Wintersonnwende herrscht. Und an diesem Ort können sich die Menschen mit den heiligen und heilenden Kräften der Dunkelheit treffen, sich begegnen und wahrnehmen, einander kennenlernen und voneinander lernen, sich gegenseitig berühren und anrühren, und um gemeinsam zu wachsen und zu reifen. ..... Dies ist der Boden, dies ist der Grundfokus und davon profitieren alle, Sitzer wie Mitsitzer, abgesehen davon, dass wir menschlichen TeilnehmerInnen an diesem Zirkel uns untereinander immer auch austauschen und damit ebenfalls voneinander lernen. Und das insgesamt ist es auch, wovon wir uns in diesen über 3 Jahren genährt haben, denn wären wir nur auf die physikalische Medialität ausgerichtet gewesen, hätten wir diese mittlerweile als 'unprofitabel' aufgeben müssen.

 

Insofern bin ich mittlerweile fast froh darüber, dass wir bisher nur kleine physikalisch-mediale Phänomene hatten, denn hätten diese schon bald zu Anfang des Zirkelbestehens grösser eingesetzt, dann wären wir von diesen unweigerlich vereinnahmt worden. So aber musste oder konnte ich mich mehr auf die Begleitumstände eines Zirkels, den Zirkelaufbau und die Zirkelentwicklung konzentrieren, was mich innerlich und äusserlich noch mit ganz anderen Facetten in Kontakt gebracht hat. Zwar ist mir das Hervorbringen der physikalischen Phänomene weiterhin relativ wichtig, weil mich einerseits das Hervorbringen derselbigen sehr interessiert, sowie ich mir davon einiges verspreche. Anderseits (an)erkenne ich mittlerweile die Bedeutung und Wichtigkeit des fast rituellen Aufbaues und Erschaffens des dafür nötigen Raumes - sowohl weltlich, symbolisch wie spirituell. Und für diese Erfahrung und Erkenntnis bin ich sehr dankbar und sie bedeutet mir sehr viel, ja sie animiert mich gar, das Ganze noch weiter auszubauen, einerseits äusserlich, vor allem aber innerlich. Denn es geht hier um die Schaffung eines 'heiligen Bodens', der die entsprechenden Kräfte überhaupt erst einlädt.

 

Dieser 'heilige' äussere Boden hängt ganz eng mit dem zusammen, worauf ich in meinem Inneren zum Thema der physikalischen Medialität bewusst-unbewusst ausgerichtet bin. Der äussere Aufbau spiegelt mich einerseits, anderseits wirkt er auf mich zurück und kann mich dazu bewegen, innerlich und äusserlich die heiligen Räume noch mehr zu entfalten oder zu vertiefen. Dabei muss man weltlich wie psychisch, äusserlich wie innerlich noch einmal unterscheiden, da die eine Facette der Boden ist, die andere der Raum, und dass dies zwei verschiedene Seiten der einen Sache sind. Es geht also sowohl um heiligen Boden wie um heiligen Raum, um äusseren und inneren Boden, sowie um äusseren und inneren Raum. Und wenn ich beides spüren und in mir weiter nähren kann, kann ich diese Qualitäten folgend in die Séance einbringen und in dieser eine ganz bestimmte Art von grundlegender Kraft, aufbauend und heilend auf die TeilnehmerInnen wirken lassen. Dies bedingt aber, dass ich mich gerade in Bezug auf den heiligen Boden, dem aufsteigenden Energiefluss öffnen und hingeben, und zusammen dann mit dem Absteigendem den Raum (aus)füllen kann.

 

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Diese Art, bzw. ähnliche Weise, einen heiligen und heilenden Boden und Raum zu schaffen, habe ich auch schon bei der physikalisch-medialen Zeremonien-Arbeit bei den Lakota Yuwipi- und Lowanpi Medizinmänner mitbekommen. Allerdings würde ich es nie so streng oder gar eng haben wollen, und wo jedes Kräutlein und jeder Ritual-Gegenstand unbedingt an seinem richtigen Platz sein muss, ansonsten die Spirits nicht kommen um zu wirken. Schon gar nicht möchte ich etwas imitieren, sondern es soll ganz natürlich aus meinem Inneren heraus und auf meine Weise entstehen und wachsen. Aber indem ich an einem inneren und äusseren heiligen und heilenden Boden arbeite, öffne und entwickle ich gleichzeitig (Energie-)Kanäle für die heiligen und heilenden Kräfte der Erde und Erdkräfte, Ahnen und Vorfahren. Diese wiederum bekommen die Möglichkeit, dann in den heilig-heilend Raum hineinzuwirken um sich auf ihre spezifische Weise zu zeigen und zu manifestieren-materialisieren. Jedoch ist das jeweils nur soweit möglich, wie ich als Mensch und Medium die Türe öffnen und 'Resonanz' zur Verfügung stellen kann, und darum ist die eigene Reifung auch so wichtig.

 

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"Man erlangt umfassende Einsicht und Erleuchtung nicht, indem man sich nur das Licht vergegenwärtigt, sondern indem man ebenso in die Dunkelheit hinabsteigt und diese erforscht." R.W.S

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