Berg-Initiation (Apukuna-Karpay) 5.2

Bei der Erforschung von Sagen und Mythen meiner Geburtsregion - um damit etwas mehr über einheimische Elementarkräfte zu erfahren -, stiess ich auf folgende Geschichte: ..... "In der Nähe beim Cholmoos steht heute noch ein anderer grauer Steinblock, der Bettlerstein. Hier hausten aber nie Erdmännchen, sondern braune Zigeuner liebten diesen Stein als Heimstatt, und später fand viel fahrendes Volk sich hier ein. Da diese braungebrannten Leute in der ganzen Umgebung für ihren Unterhalt bettelten, gab man dem Stein den Namen Bettlerstein(1)." ..... Das hat mich dann doch sehr erstaunt-berührt, weil eine Verbindung und ein Zusammenhang mit meinem Traum sehr offensichtlich geworden ist, interessant auch, dass ich als Kind zu den Zigeunern gehören wollte. Was ich aber an diesem Traum damals nicht verstanden habe, das war die Verbindung vom Pfad auf der linker Bach-Seite UND den zwei Männern an dessen Ende. Aber nach der Übertragung der 'Berg-Riten', dem Erscheinen meines Grossvater's und Onkel's mütterlicherseits, hat plötzlich alles einen Sinn ergeben und ich habe verstanden, dass ich es hier unter anderem mit einem Ahnentraum zu tun habe.

 

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Bei den 'Apukuna Karpay', bei den 'Berg-Riten' oder 'Berg-Initation', geht es grundsätzlich um Berge und deren individuellen 'Seelen' und 'Geister', sowie ihre jeweilige Attribute. Wie schon geschrieben, werde diese Kräfte und Eigenschaften in der Anden-Kultur überwiegend - mit wenigen Ausnahmen - als Männlich betrachtet, während deren Geist-Wesenheiten sich als 'Apus'(2) auf verschiedene Weise ausdrücken und zeigen, ebenso in ein menschliches Leben hineinwirken können. Dazu habe ich schon verschiedene Gedanken und Überlegungen in meinen vorherigen Texten festgehalten! ..... Jetzt nun bin ich mit der Herausforderung konfrontiert, das von den andinen Paqos (Heilern) gelernte und übertragene, auf mich, mein Umfeld und meine Kultur zu übertragen. Dies bedingt aber, und soll es nicht nur eine Kopf-Fantasie bleiben, dass ich die erhaltenen Gaben, Ideen und Vorstellungen, auch praktisch umsetze und anwende. Aber in einer Zeit der 'Abschälung' und 'Ursprungs-Rückbesinnung', erfordert das doch ein geduldigeres Herangehen als bisher gedacht, denn es geht mir ja nicht darum, etwas eins zu eins zu übernehmen, sondern in Einklang mit dem Meinen zu bringen.

 

Und das heisst sicher nicht, noch mehr Seminare zu besuchen und noch mehr von Aussen aufzunehmen, sondern es stösst an in mich zu gehen und in mein Inneres zu schauen, um dort nach Antworten und Wegen zu suchen. Es bedeutet für mich auch nicht, sich auf den nächstbesten Berg zu stürzen und ihm meine Projektionen aufzudrücken, sondern wohl eher in meinem Umfeld nach einem handlichen Stein zu 'rufen' und dann mit diesem 'sprechen' zu lernen. Denn die Vernunft sowie die Intuition verlangt im Kleinen anzufangen, mich zuerst auf 'Steinenergie' als solches einzulassen, deren Grundqualität im gemeinsamen Kontakt zu erforschen, und wie sich diese vielleicht einsetzen lässt. Und dann lässt sich das immer noch weiter steigern und auf grosse Steine, Felsen, Fels- und Gebirgsformationen, und folgend auf Berge erweitern. .... Aber mein Geburtsort wie mein Geburtsumfeld - ebenso meine Träume -, laden eigentlich regelrecht dazu ein, mich noch mehr mit Steinkräften zu beschäftigen und zu schauen, wohin dieser Weg wohl führt. Jedoch geht es bei all dem zuerst um den Boden und die Grundlage, das was der erste Initiations-Stein symbolisiert und beinhaltet!

 

Dieser Grund-Stein spiegelt nicht nur den weltlichen, sondern ebenso den persönlichen Boden, steht nicht nur für die Mineralien und 'Knochen' der Erde, sondern für die Mineralien und Knochen in meinem Körper. Ebenso steht er für irdische, körperliche und psychische Struktur und Form(ation), und steht insbesondere auch für all die Ahnen und Vorfahren, ohne die ich selbst nicht hätte aus der Erde hervorgehen können. ..... Und das ist es unter anderem auch, was mir der Traum schon vor über 3 Jahren hat zeigen wollen, und mir jetzt durch die Initiation und Steinkräfte - sowie das homöopathische Mittel - ins Bewusstsein geholt hat. Nicht, dass es die Ahnen als solches gibt, denn damit beschäftige ich mich ja schon länger, sondern, dass ich in der Beschäftigung mit meinen Vorfahren, bisher meinen Grossvater und Onkel mütterlicherseits ausgeklammert habe. Aber damit ist es immer noch nicht vollständig, denn wie der Traum deutlich zeigt, gehen mit den Ahnen auch Geschichten, Prägungen, Neigungen, Talente, Fähigkeiten, Möglichkeiten und 'Kräfte', sowie andere Eigenschaften einher. Sicher gibt es immer auch Schattenaspekte, aber zuerst einmal geht es um Potenzial.

 

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Alter Eingang in die 'Lindtrachen'-Höhle.
Alter Eingang in die 'Lindtrachen'-Höhle.

Eine weitere Geschichte(3): ..... "Es geht die Sage, dass zu früherer Zeit und wenn man nach Heilung, Wissen oder Antwort gesucht hat, das Tal hochgangen ist wo heut das Dorf Tittingen(4) steht. Von dort drüber raus, ging es rechtens in ein weiteres kleines Tal(5) und nach oben, bis man auf den Eingang einer Lindtrachen-Höhle gestossen ist. So manch einer musste es grossen Mut, einige Silberlinge oder etwas Güldenes gekostet haben, dorthin zu gehen um den 'Linnormr'(6) wie er noch genannt wurde, um Hilfe zu bitten. Dieser oder jener hat sie auch erhalten, andere aber wurden nicht mehr gesehen und es wurde gesagt, dass sie gefressen worden sind. Solche aber die rückkehrten, redeten von einem mächtigen Lindgewürm, so dass sie beim Anblick dessen gleich Reissaus genommen, wiederum andere redeten von 'eindrücklich Weisheit' und 'sinnger Antwort', die sie erhalten haben. Einige ganz wenige, sind gar in die Höhlen-Behausung geladen worden. Dort soll dann ein Weg im Fels ganz unter den Hügel gegangen sein(6), hin in eine grosse Grotte mit viel gewachsenen Kristallen und andrem edlen Gestein, ausserdem war da ein kleiner See mit heilend Wasser."

 

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1 = Aus 'FREIÄMTER SAGEN', erzählt und bearbeitet von Hans Koch(x).  /  2 = Apu (Berggeist) 1 / 2

3 = Aus 'NEUE SAGEN, MYTHEN UND LEGENDEN', erzählt und bearbeitet von Rolf W. Stadelmann

4 = Dittingen - Baselland (Schweiz)  /  5 = heute 'Chälen' genannt  /  6 = Schlangenwurm - Lindwurm   7 = heute 'Sanggruebehübel' (Sandgrubenhügel) genannt

"Man erlangt umfassende Einsicht und Erleuchtung nicht, indem man sich nur das Licht vergegenwärtigt, sondern indem man ebenso in die Dunkelheit hinabsteigt und diese erforscht." R.W.S

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