Es war für mich nicht ganz einfach an diesem Initiationswochenende teilzunehmen, denn ich hatte kurze Zeit vorher ein neues homöopathisches Mittel
bekommen, und war dadurch erneut wieder ganz dünnhäutig. Schon sonst ist es für mich nicht einfach, mit einer ganzen Gruppe von Leuten zwei Tage in einem Raum zu verbringen, auch wenn ich dabei
unter meinesgleichen bin. So brauchte ich den ersten Tag alleine dafür, um mich in diesen vielen Energien 'einzufinden' und 'einzupassen', so dass ich mich am zweiten Tag etwas leichter darin
'bewegen' und dafür 'öffnen' konnte. Erstaunlicherweise macht es mir dann relativ wenig aus, mich auf die jeweiligen Initiations- oder Geisterkräfte einzulassen, allerdings muss ich dann immer
mit inneren und äusseren (Erst-)Reaktionen rechnen - im Guten wie im Unguten. Auch nicht immer leicht ist es, innerhalb dieser jeweiligen menschlichen und energetischen Geflechte, bei mir zu
bleiben und meinem eigenen inneren Weg zu folgen. So hatten z.B. alle die gleiche Art Rassel oder Mesa/Misha (Kraftbeutel) mit, die im Kraftfeld dieser andinen Heiler-Tradition stehen, ausser
mir, denn für mich ist das in dieser Weise nicht stimmig.
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In den letzten 4 Jahren und speziell in der Beschäftigung mit der 'Physikalischen Medialität', hatte mein Reinigungs- und Fokussierungsprozess auf
meine Wurzel und Herkunft, noch einmal intensiv an Kraft gewonnen. Denn meine bisherige Ausrichtung und Orientierung an den 'Spirits' genügte nicht mehr, sondern diese musste persönlicher und
fester verankert werden - mit mir selbst und meiner Geschichte. So kamen zu dieser Form der Medialität und den 'Nusta Karpay', ganz gezielte Besuche hin zu meinem Geburt- und Heimatort. Dort
studierte und untersuchte ich die vorhandenen 'Energien' in der Natur, in der Geschichte, den Heiligen und heiligen Kräften die verehrt werden, ebenso in den Sagen und Mythen zu den
Örtlichkeiten. Das alles hat mir geholfen, mich in einer Weise neu zu finden und auszurichten, wie ich es nie für möglich gehalten hätte (und der Auseinandersetzung mit den physikalisch-medialen
Prozessen verdanke)! Somit müssen sich aber meine Wurzelkräfte auch in einer Gestalt ausdrücken und zeigen können die ihnen entspricht, und so geht es schlichtweg einfach nicht, wenn ich z.B. mit
einer Rasseln arbeite die nicht meiner Herkunft entspricht.
Aber da es ja bei uns in diesem Bereich tatsächlich nicht mehr viel gibt, und an dem man sich orientieren könnte, habe ich in den letzten einigen Monaten zuerst einmal fast alles aufgelöst und ausgemistet, was ich bisher 'rituell' aufgebaut hatte. Ich wollte mich auch hier einerseits reinigen und leer werden, anderseits damit eine Art Vakuum erzeugen, um vom eigenen Inneren her eine Resonanz oder Anregungen zu bekommen. Anderseits such(t)e ich auch im Aussen und experimentiere mit dem Vorhandenen. Statt z.B. Tücher für einen 'Kraftbeutel' bei den Paqos zu kaufen, habe ich Stoffe mit 'schweizerischen' Motiven erworben und von einer geschätzten und geschickten Schneiderin(x) entsprechend verarbeiten lassen. (Diese hatte mir zuvor schon verschiedene tolle Beutel auf Wunsch - ebenso hat sie das transportable Kabinett für das entwickeln der physikalischen Medialität - hergestellt.) ........ Oder, und da ich mich mit Spirituosen etwas schwer tue - mit diesen aber meine Steine der 'Berg-Initiation' weiterhin nähren müsste -, experimentiere ich z.Z. mit 'gesegnetem Wasser'. Ebenso habe ich vor einer Weile eine Rassel hergestellt, die ganz aus einheimischen Materialien besteht.
Man verstehe mich richtig, ich sage nicht, dass es falsch ist, von anderen etwas zu lerne oder dann gar zu übernehmen, da muss jede und jeder seinen eigenen Weg gehen. Für mich und aus meiner Geschichte heraus ist es wichtig, die Dinge mit meiner Wurzel in Einklang zu bringen, oder aus dieser heraus in eine persönliche Form zu 'giessen'. Das gilt auch für diese Berg-Initiation, die Apukuna-Karpay! Da ist die Übertragung das Eine, das Andere ist aber, mit meinen Berggeistern direkt in Kontakt zu kommen, diese zu spüren und wahrzunehmen, und ihren 'Spirit' zu erfassen. Gerade der Basis-Stein, steht nicht nur für meine innere, sondern auch für meine äussere Basis, damit aber auch für die Basis meines Hausberges und somit ebenso für die 'Basiskräfte' die dort präsent sind. Somit ist das Einlassen auf die eigene Basis, immer auch eine Auseinandersetzung und Beschäftigung mit seiner Herkunft und Wurzel, dort wo man herkommt, bzw. mit welchen Kräften man an seinem (momentanen) Ort arbeiten wird. Mit der Basis aber authentisch in Kontakt zu treten wird heissen, mit den unmittelbaren und vorhandenen Kräften zu arbeiten, denn etwas anderes ist nicht vorhanden.
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....... dies nun als erster Grundtext, der alles andere als rund ist oder gar vollständig wäre! Ich werde in diese 'Riten' nun eintauchen und mich
auf all das einlassen, was sie als Aufgaben für mich mit sich bringen. Auf gewisse Art wird dieser Weg völlig neu und absolut unbekannt sein, auf andere Weise ist er natürlich in mir vorgegeben
und es bleibt mir nichts anderes, als mit dem Strom des Lebens zu gehen und wie er mich von Innen her führt. Es ist dies ein 'Ruf' der mich drängt und anregt, anderseits eine 'Resonanz' die als
Wegweiser und beständiger Abgleich dient, so dass ich mich im besten Fall möglichst wenig verirren sollte.
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